„Wunder“ Ausstellung in den Deichtorhallen
Hamburg 2011

Vision

Die Ausstellung „Wunder“ in den Deichtorhallen in Hamburg rief mir im Winter 2011 zwei biblische Geschichten ins Gedächtnis: „Pfingsten und Babel. Die beiden Enden des abendländischen Wunders“ – wie es Daniel Tyradellis im Ausstellungskatalog kommentiert.

Die babylonische Sprachverwirrung, die als Strafe über die Menschen verhängt wird, weil sie einen Turm bauen wollen, der bis in den Himmel reicht. Die Pfingstgeschichte, in der die Herabkunft des Heiligen Geistes dazu führt, dass die Menschen einander plötzlich über alle Sprachgrenzen hinweg verstehen.

Sprache als Hürde für Verständigung? Wenn Menschen verschiedene Sprachen sprechen, sind dem Verstehen schnell Grenzen gesetzt. Auch unter Gleichsprachigen führen differente Weltbilder und unterschiedliche Lebenserfahrungen schnell zu Missverständnissen.

Für mich ist gelingende Kommunikation eng verbunden mit der Erkenntnis, dass wir sprechen, weil wir soziale Wesen sind. Was Menschen dazu befähigt, sich auf komplexe Weise schon durch einfache Gesten zu verständigen, sind Formen von Kooperation, die miteinander geteilte Absichten beinhalten. Gelernte Gesten bilden für Michael Tomasello die Ursprünge menschlicher Kommunikation.

Durch Kommunikation verständigen wir uns über unsere Absichten und unser Handeln. Kooperationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit sind wesentliche Ressourcen, um unserem Tun einen Sinn zu verleihen.

Erfolgreiche Kommunikation heißt Schwierigkeiten meistern und unsere Gegenwart und Zukunft gemeinsam gestalten.